18. Oktober 2025

Was keiner wagt ...

Was keiner wagt, das sollt ihr wagen,
was keiner sagt, das sagt heraus.
Was keiner denkt, das wagt zu denken,
was keiner anfängt, das führt aus.
 
Wenn keiner ja sagt, sollt ihr's sagen,
wenn keiner nein sagt, sagt doch nein.
Wenn alle zweifeln, wagt zu glauben,
wenn alle mittun, steht allein.
 
Wo alle loben, habt Bedenken,
wo alle spotten, spottet nicht.
Wo alle geizen, wagt zu schenken,
Wo alles dunkel ist, macht Licht.
 
Wo alle lügen, dient der Wahrheit,
wo alle heucheln, macht nicht mit.
Verscheucht den Nebel, strebt zur Klarheit,
wo alle weichen, keinen Schritt.

Wo alle beten, lasst sie flehen,
wo alle klatschen, kein Applaus,
wo alle knien, bleibet stehen,
wo alle jammern, lacht sie aus!
 
 Lothar Zenetti

Die Zwillinge

Zwei Menschenwesen unterhalten sich im Mutterleib.
Das eine fragte das andere: „Glaubst du an ein Leben nach der Geburt?“ Das andere antwortete: „Aber natürlich. Es muss doch etwas nach der Geburt geben. Vielleicht sind wir hier, um uns auf das vorzubereiten, was wir später sein werden.“

„Unsinn“, sagte das erste. „Es gibt kein Leben nach der Geburt. Was für ein Leben wäre das denn?“

Das zweite sagte: „Ich weiß es nicht, aber es wird mehr Licht geben als hier. Vielleicht werden wir mit unseren Beinen laufen und mit unserem Mund essen. Vielleicht werden wir andere Sinne haben, die wir jetzt noch nicht verstehen können.“

Das erste antwortete: „Das ist absurd. Laufen ist unmöglich. Und mit dem Mund essen? Lächerlich! Die Nabelschnur versorgt uns mit Nährstoffen und allem, was wir brauchen. Aber die Nabelschnur ist so kurz. Ein Leben nach der Geburt ist logischerweise ausgeschlossen.“

Das zweite beharrte: „Nun, ich glaube, dass es etwas gibt, und vielleicht ist es anders als hier. Vielleicht brauchen wir diese physische Schnur nicht mehr.“

Das erste antwortete: „Unsinn. Und außerdem, wenn es Leben gibt, warum ist dann noch nie jemand von dort zurückgekommen? Die Geburt ist das Ende des Lebens, und nach der Geburt gibt es nichts als Dunkelheit und Stille und Vergessenheit. Das führt uns nirgendwohin.“

„Nun, ich weiß es nicht“, sagte das zweite, „aber sicherlich werden wir Mutter treffen und sie wird sich um uns kümmern.“

Das erste antwortete: „Mutter? Du glaubst tatsächlich an Mutter? Das ist lächerlich. Wenn Mutter existiert, wo ist sie dann jetzt?“

Das zweite sagte: „Sie ist überall um uns herum. Wir sind von ihr umgeben. Wir sind ein Teil von ihr. Wir leben in ihr. Ohne sie würde diese Welt nicht existieren und könnte auch nicht existieren.“

Das erste sagte: „Nun, ich sehe sie nicht, also ist es nur logisch, dass sie nicht existiert.“
Darauf antwortete das zweite: „Manchmal, wenn du still bist und dich konzentrierst und lauschst, kannst du ihre Gegenwart wahrnehmen und ihre liebevolle Stimme hören, die von oben zu dir herabruft.“



Eine Parabel aus dem Buch „Your Sacred Self“ von Dr. Wayne Dyer

20. April 2025

Anoushka Shankar "Raga Manj Khamaj"

 

Denk-Moment

Du wirst leiden, wenn du auf alles, was dir gesagt wird, eine emotionale Reaktion hast. Wahre Macht besteht darin, sich zurückzulehnen und alles mit Logik zu beobachten. Wenn Worte dich kontrollieren, bedeutet das, daß alle anderen dich kontrollieren können. Atme und lass die Dinge passieren.

Gaz Oakley - Ital is vital